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Magengeschwür

Diagnostik

Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre (Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni)

Ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür wird heute am sichersten durch eine Magenspiegelung (Ösophago-Gastro-Duodenoskopie) festgestellt. Es werden dabei aus dem Magen Gewebeproben entnommen, die die Gastritis und gegebenenfalls den Helicobacter pylori nachweisen können. Gewebeproben aus dem Geschwür sollen sicherstellen, dass keine Krebszellen das Geschwür verursachen. In sehr seltenen Fällen ist ein Magengeschwür eine Ausdrucksform von Magenkrebs. Bei Zwölffingerdarmgeschwüren ist eine bösartige Entstehung nahezu ausgeschlossen.

Häufigkeit

Oberbauchbeschwerden (Dyspepsie) sind häufige Erscheinungsformen verschiedener Erkrankungen. Man schätzt, dass etwa 30% der Bevölkerung (ca. 24 Millionen Menschen in Deutschland) mindestens einmal im Jahr unter Oberbauchbeschwerden leiden. In weniger als einem Prozent kann man aber Magengeschwüre (Ulcus ventriculi) oder in ca. 3 % ein Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni) entdecken.

Ursachen und Auslöser

Ein Geschwür entsteht durch verschiedene Ursachen; die wichtigsten sind die Magensäure und die Infektion durch Helicobacter pylori. Dieser Magenkeim ist in den letzten 15 Jahren als einer der auslösenden Faktoren der Geschwürentstehung identifiziert worden. In der Regel verursacht dieser Keim eine Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis Typ B), die gelegentlich zu Symptomen (siehe Oberbauchbeschwerden) führen kann.

Durch die Magenschleimhautentzündung wird der natürliche Schutz der Schleimhaut abgebaut, und die im Magen produzierte Säure kann dann die Schleimhaut soweit schädigen, dass ein Geschwür entsteht.

Beschwerden

Wenn Geschwüre bestehen, stellen sich häufig stärkere Beschwerden ein, so dass alle länger bestehenden Oberbauchbeschwerden (Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit) durch einen Besuch beim Arzt und gegebenenfalls notwendige weitere Untersuchungen (Magenspiegelung) abgeklärt und behandelt werden müssen.

Krankheitsverlauf

In seltenen Fällen können sich aus einem Geschwür lebensbedrohliche Komplikationen entwickeln (Blutung, Perforation, Verschluss des Magens), die Anlass zu einer Operation geben können.

Behandlungen / Therapie

Wenn ein Geschwür in Zusammenhang mit der Helicobacter pylori Infektion steht, wird sowohl die Infektion behandelt (Eradikationstherapie mit zwei Antibiotika) als auch eine säureblockierende Therapie (Protonenpumpenhemmer, siehe auch Refluxkrankheit) durchgeführt. Bei Magengeschwüren muss die Abheilung des Geschwürs immer durch eine wiederholte Magenspiegelung und Gewebeprobeentnahme nachgewiesen werden.

Nachsorge

Magengeschwüre müssen durch Spieglungen bis zum Abheilen beobachtet werden.


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