Gastroenterologie-am-Max-Weber-Platz

Darmerkrankung

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa und Morbus Crohn)

Von einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung kann man erst dann sprechen, wenn eine Reihe von klinischen, laborchemischen, endoskopischen und histologischen Befunden eine typische Entzündungskonstellation belegen und diese über mehrere Monate bestehen. Hierbei spielen endoskopische und histologische Veränderungen eine wichtige Rolle zur Einordnung des Krankheitsbildes in Colitis ulcerosa und Morbus Crohn.

Diagnostik

Die Diagnostik erfolgt durch Krankheitsgeschichte, klinischen Untersuchungsbefund, Laboruntersuchungen und die Darmspiegelung mit Gewebeprobenentnahme.

Häufigkeit

Die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen treten in ca. 10 – 100 Fällen pro 100.000 Einwohner auf. Insbesondere erkranken Altersgruppen zwischen 20 und 40 Jahren. Für den Morbus Crohn wurden bei Zwillingen genetische Marker gefunden, die eine familiäre oder erbliche Belastung vermuten lassen.

Ursachen und Auslöser (Ätiologie)

Die Entstehungsursache der chronisch entzündlichen Darmerkrankung ist noch nicht restlos geklärt. Es ist jedoch bekannt, dass das Immunsystem des Darmes durch eine Fehlfunktion eigenes Gewebe als Ziel einer Entzündungsreaktion erfasst. Dadurch entsteht die Schleimhautentzündung der Colitis ulcerosa und die Infektion der Darmwand bei Morbus Crohn.

Krankheitsverlauf:

Die häufigsten Beschwerden sind Durchfälle. Bei der Colitis ulcerosa sind sie meist blutig. Zudem bestehen Krämpfe (Tenesmen), die sich nach dem Stuhlgang bessern. Gelenkschmerzen und schmerzhafte Hautveränderungen (Erythema nodosum) können zusätzlich bestehen.

Behandlung / Therapie

Die Basistherapie bei CU und MC besteht in einer antientzündlichen Therapie durch Mesalazin. Dieses wird in Dosen von 3 – 4 g/ Tag über mehrere Wochen manchmal auch Jahre (Remissionstherapie) gegeben. Bei schweren Schüben müssen cortisonhaltige Medikamente (Prednisolon) gegeben werden. Als Remissiontherapie gelten immunsuppressive Medikamente (z.B. Azathioprin). Versagt die Basistherapie in der Anfangsphase können immunsuppressive Chemotherapeutika u.a. TNF Alpha Antikörper zum Einsatz kommen. Diese Therapieverfahren sollten nur in speziell erfahrenen Praxen oder Zentren zum Einsatz kommen. Die Gastroenterologie am Max Weber Platz bietet seit 2 Jahren auch diese Therapie als spezielle Therapie der chronischen, entzündlichen Darmerkrankungen als kontrollierte Infusionstherapie an.

Nachsorge

Die Nachsorge erfolgt nach der Krankheitsaktivität. Bei langjährigem Verlauf von Colitis ulcerosa und Morbuis Crohn sind regelmäßige Spiegelungen zur Früherkennung von Darmkrebs notwendig.